Sicherheit von innen heraus: Wie die Human Firewall den IT-Schutz revolutionieren kann

Mitarbeiter:innen als die ultimative Verteidigung gegen Cyberangriffe – das ist die sogenannte „Human Firewall“. Wie können Training, Sensibilisierung und Technik Menschen zu einer starken Barriere gegen IT-Angriffe machen? Lesen Sie, warum die Rolle der Mitarbeiter:innen wesentlich ist und wie sie die Sicherheitslandschaft in Phasen ständig fortschreitender Cyberbedrohungen prägen.

In der heutigen hochdigitalisierten Welt sind Unternehmen vermehrt mit vielschichtigen und fortgeschrittenen Bedrohungen aus dem Cyberspace konfrontiert. Konventionelle Schutzvorkehrungen allein reichen oft nicht mehr aus, um den vielschichtigen Angriffen zu widerstehen. Eine wesentliche Rolle in der Sicherheitsstruktur spielt dabei zunehmend die sogenannte „Human Firewall“ – das ist ein Ansatz, bei dem die Mitarbeiter:innen als erste Verteidigungslinie gegen Cyberangriffe eingesetzt und angesehen werden. Dieser Artikel erklärt die bedeutende Funktion der Human Firewall und zeigt auf, wie Unternehmen ihre Mitarbeiter:innen wirksam in die Sicherheitsstrategie integrieren können.

Human Firewall: Was ist das?

Die digitale Bedrohungslandschaft unterliegt einem ständigen Übergang. Cyberkriminelle entwickeln fortlaufend neue Taktiken, Techniken und Verfahren, um Sicherheitsmaßnahmen zu umgehen. Starre, allein technologiebasierte Sicherheitskonzepte reichen da bereits lange nicht mehr aus, um sich als Unternehmen angemessen zu schützen. Die personale Komponente tritt zunehmend in den Mittelpunkt, zumal Hacker zunehmend auf soziale Engineering-Methoden zurückgreifen, um Zugang zu sensiblen Daten zu erlangen.

31% der ungeschulten Mitarbeiter:innen würden einen Phishing-Test in der Tat nicht bestehen – zu diesem Ergebnis kam eine international angelegte Phishing-Studie von KnowBe4 aus 2023 (Quelle). Unternehmen, die regelmäßige Sicherheitsschulungen durchführen, schnitten in der Tat erheblich besser ab. Wer diesen Umstand für sich anwenden möchte, bildet seine Beschäftigten nicht nur weiter, sondern macht sie zu „Human Firewalls“.

Als sogenannte „Human Firewall“ nennt man die Mitarbeiter eines Unternehmens, die als aktive Schutzlinie gegenüber Cyberbedrohungen handeln. Dieser Ansatz erkennt die Erforderlichkeit, nicht nur auf technischer, sondern ebenso auf der menschlichen Ebene robuste Schutzmaßnahmen zu realisieren. Mitarbeiter:innen entwickeln sich dabei zu einer dynamischen Firewall, die potenzielle Angriffe bereits im Frühstadium identifiziert und verhindert.

Sensibilisierung und Schulung

Die Wirksamkeit einer Human Firewall ist abhängig von der Bewusstseinsschaffung und dem Training der Mitarbeiter:innen. Firmen sollten ihre Mitarbeiter nicht bloß über die aktuellen Gefahren informieren, sondern auch gewährleisten, dass regelmäßige Schulungen durchgeführt werden, um mit den sich entwickelnden Bedrohungen Schritt zu halten.

Die Einbindung von Sicherheitsbewusstsein in den täglichen Arbeitsablauf ist essentiell. Mitarbeiter:innen sollten nicht nur theoretisch geschult werden, sondern auch praktisch Erfahrungen im Umgang mit Phishing-Simulationen und anderen Sicherheitsübungen sammeln. Dies ermöglicht es ihnen, in echten Fällen richtig zu handeln und mögliche Gefahren zu identifizieren.

Außerdem ist eine gründliche Risikobewertung auch ein wesentlicher Bestandteil jeder Sicherheitsstrategie, die Human Firewalls beinhaltet. Das bedeutet: Unternehmen sollten die einzelnen Kompetenzen und Wissensstände ihrer Mitarbeiter einbeziehen, um maßgeschneiderte Schulungsprogramme bereitzustellen. Zudem sind eine laufende Beobachtung und Anpassung der Sicherheitsmaßnahmen erforderlich, um auf neue Gefahren reagieren zu können.

Die Wirksamkeit der Human Firewall sollte regelmäßig evaluiert werden. Firmen können den Erfolg anhand von Metriken wie der Reduzierung von Sicherheitsvorfällen, der verbesserten Erkennung von Phishing-Angriffen sowie dem gesteigerten Sicherheitsbewusstsein der Beschäftigten messen. Kontinuierliche Optimierungen, basierend auf den gewonnenen Erkenntnissen, sind entscheidend, um mit den sich ändernden Bedrohungen Schritt zu halten.

Checkliste zum Aufbau einer Human Firewall Strategie

Wie wird ein Mitarbeitender zur Human Firewall? Wir empfehlen folgende Schritte als Leitfaden zur Integration und Umsetzung einer Human Firewall in Ihrem Betrieb:

  1. Sensibilisierung und Schulung: Unternehmen sollten wiederkehrende Trainings abhalten, um Mitarbeiter:innen über gegenwärtige Cyberbedrohungen, Phishing und Schutzverfahren zu informieren, aber auch die wesentlichen IT-Sicherheitsbasics zu vermitteln. Dabei sollte stets im Mittelpunkt stehen, wie ihre Handlungen direkten Einfluss auf die Sicherheit des Unternehmens haben. Die Mitarbeiter:innen sollten daher stets in die Human Firewall-Strategie aktiv integriert werden.
  2. Testen des Wissens: Das gelernte Wissen darf nicht nur theoretisch sein – die Anwendung der übermittelten Identifizierungsmethoden in der praktischen Anwendung ist fortlaufend zu trainieren. Turnusmäßige Phishing-Simulationen z. B. unterstützen, die Kompetenz der Mitarbeiter:innen zu stärken, täuschende E-Mails zu erkennen und sich vor potenziellen Angriffen zu sichern.
  3. Einfache Sicherheitsrichtlinien: Deutliche und leicht verständliche, aber bindende Sicherheitsrichtlinien für den täglichen Gebrauch, wie die Nutzung starker Kennwörter und die Updates von Programmen, sollten jedem Mitarbeitenden vertraut sein. Diese sollten auch zentral angezeigt sein im Arbeitsalltag, z. B. als Poster.
  4. Kommunikation fördern: Mitarbeiter:innen sollten dazu ermutigt werden, auffällige Aktivitäten zu melden. Dazu sind eindeutige Kommunikationswege für Sicherheitsanliegen zu etablieren. Eine offene Kommunikation ist entscheidend für die frühzeitige Erkennung von Gefahren!
  5. Belohnung für sicherheitsbewusstes Verhalten: Ein Belohnungssystem kann unterstützen, um sicherheitsorientiertes Verhalten zu begünstigen. Wertschätzung und kleine Belohnungen können dazu führen, das Engagement der Mitarbeiter für die Sicherheit zu erhöhen.

Die Human Firewall ist ein wirksamer Bestandteil einer umfassenden Schutzstrategie in der gegenwärtigen Zeit der Digitalisierung. Unternehmen müssen erkennen, dass ihre Mitarbeiter nicht nur passive Nutzer von Technologien sind, sondern aktive Schützer hinsichtlich Cyberbedrohungen.

Wollen Sie das Leistungsvermögen voll nutzen, das in Ihren Mitarbeitern steckt und diese zu „Human Firewalls“ schulen? Dann nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf. Wir unterstützen Sie auf dem Weg hin zu einer perfekten Symbiose aus technologischen und menschlichen Komponenten bei der IT-Sicherheitsstrategie.

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